Angeltrip Azoren – Unser erstes Abenteuer mit Hindernissen

Der Start einer Tradition – Wenn auf unseren Trips etwas schiefgeht

 

Unser erster richtiger Angeltrip ins Ausland war gleichzeitig der Beginn einer Tradition – nämlich, dass auf unseren Angeltouren immer irgendetwas schiefgeht! Diesmal sollte es die Azoren sein, eine Inselgruppe mitten im Atlantik, die für ihre spektakuläre Landschaft und gute Fischbestände bekannt ist.

Es war unser erster Trip, bei dem wir wirklich eine Woche wegflogen, und das Überreden unserer Frauen war eine Herausforderung – schließlich hatten wir beide kleine Kinder. Doch als der Plan stand, fieberten wir monatelang darauf hin. Wir investierten in neue Rollen, Schnüre, Köder und alles, was man für einen erfolgreichen Trip braucht, denn wir wollten nichts dem Zufall überlassen.

 

Die Flüge waren gebucht, ein günstiges Auto und eine Unterkunft ebenfalls. Unser Ziel: São Miguel, die Hauptinsel der Azoren. Dort wollten wir vor allem im Salzwasser angeln, aber auch die geheimnisvollen Vulkankrater-Seen erkunden, in denen es angeblich Barsche geben sollte. Ich war vor Jahren schon einmal auf der Insel, allerdings für einen Survival-Wandertrip, und hatte damals mit Staunen beobachtet, wie im Hafen riesige Blaufische gefangen wurden. Das ließ mich nicht mehr los – also entschieden wir uns, die Azoren als erstes großes Angelziel auszuwählen.

Die Anreise – Erste Panne mit Folgen

Unser Flug ging im Juni wieder von Eindhoven aus. Die Route führte über Lissabon, wo wir in ein kleineres Flugzeug umsteigen mussten. Wir hatten die Flüge einzeln gebucht, mit einem relativ knappen Zeitfenster zum Umsteigen.

 

Fehler Nummer 1: Während des Fluges fiel uns auf, dass wir uns gar nicht sicher waren, ob unsere Koffer automatisch weitertransportiert werden. Nach der Landung in Lissabon bestätigte uns das Bodenpersonal: Nein, wir hätten unser Gepäck erst abholen und dann neu einchecken müssen!

Das Problem? Unser nächster Flug ging in 30 Minuten! Der erste Flug hatte bereits ein paar Minuten Verspätung, und wir standen jetzt vor einer miesen Wahl:

 

1️⃣ Die Koffer holen, aber den Flug verpassen (der nächste ging erst drei Tage später – für 700–800 € pro Person)
2️⃣ Den Flug nehmen, aber ohne Koffer fliegen – also ohne unser Angelzeug, Klamotten, alles!

 

Im Stress entschieden wir uns fürs Fliegen, in der Hoffnung, dass sich das Problem irgendwie noch lösen ließe. Aber das richtig miese Gefühl ließ uns nicht los: Unser erster richtiger Angeltrip – und wir hatten nicht mal eine Angel dabei!

 

Beim Umsteigen war die Stimmung mehr als getrübt

Ankunft ohne Gepäck – Notfallausrüstung und schlechte Laune

 

Nach der Landung auf São Miguel war klar: Die Koffer sind weg und lassen sich auch nicht nachschicken. Also mussten wir improvisieren. Auf der Insel gab es nur einen einzigen Laden mit Angelzubehör – einen großen Decathlon.

 

💸 Ergebnis: 250 € pro Person für Notfall-Equipment – zwei Angelruten, Rollen, Schnüre und ein paar Köder. Dazu kamen noch 100–150 € für Kleidung, weil wir ja gar nichts hatten. Der Trip, den wir eigentlich so günstig wie möglich halten wollten, wurde direkt am ersten Tag zur finanziellen Katastrophe.

Das Wetter machte es nicht besser: Laut Vorhersage erwarteten uns fünf Tage Regen, Wind und wenig Sonne. Also erstmal kein Meerangeln.

Plan B – Barschangeln in den Vulkanseen

Da das Wetter am Meer zu ungemütlich war, beschlossen wir, unser Glück an den Vulkankrater-Seen zu versuchen. Diese liegen windgeschützter und boten immerhin eine Alternative. Und tatsächlich:

🎣 Nach kurzer Zeit fingen wir die ersten Barsche – teils 35 cm und größer!
🚣 Ein kleines Ruderboot für 20 € pro Tag brachte uns zu noch besseren Spots.
🐟 Der beste Fisch des Tages: Ein Barsch mit 43 cm, der aggressiv einen weißen Wobbler attackierte.

Nach den ersten erfolgreichen Fängen besserte sich unsere Laune – es ging also doch noch was!

Das erste Salzwasser-Glück – Barracudas und Blaufische

Am nächsten Tag überraschte uns das Wetter – besser als erwartet! Also endlich ans Meer.

Wir fanden einen vielversprechenden Felsvorsprung und begannen, weiße Wobbler ins Wasser zu werfen. Nach kurzer Zeit der erste Erfolg:

🐍 Barracudas! Schnell und aggressiv, eine echte Herausforderung an der leichten Rute.

Danach versuchten wir es an einer Hafenmauer – und das zahlte sich aus:

🐟 Unsere ersten Blaufische! Kräftige Kämpfer, die ordentlich für Adrenalin sorgten. Einen von ihnen nahmen wir mit zum Abendessen – und er war fantastisch!

Am nächsten Tag suchten wir weitere Fels- und Hafenstellen, konnten aber zunächst nur kleinere Fische fangen. Doch dann kam die Wende:

🌊 Ein großes Hafenbecken mit tiefem Wasser brachte meinem Bruder einen richtig schönen Barracuda!
📸 Nach einem schnellen Foto durfte er weiterziehen.

Der perfekte Abschluss – Mein größter Hecht!

 

Am letzten Tag wollten wir noch einmal zurück an die Vulkanseen – nicht nur, weil sie landschaftlich beeindruckend waren, sondern weil es dort auch richtig gute Fische gab.

Ich setzte einen 7,5 cm langen Köder in gedeckter Farbe von Decathlon ein und bekam plötzlich einen brutalen Einschlag.

🎣 Sofort war klar: Das ist kein Barsch! Die leichte 20g-Rute bog sich durch, und mir wurde schnell klar, dass ich einen richtigen Brocken dran hatte.

🐊 Nach einem harten Kampf sah ich ihn – einen riesigen Hecht!
💪 1,15 Meter pure Kraft!
💦 Ich musste sogar mit der Hose ins Wasser steigen, um den Fisch sicher zu landen.

Dieser Hecht war nicht nur mein größter bisher, sondern auch der perfekte Abschluss für diesen chaotischen, aber doch erfolgreichen Trip.

Rückflug – Wo waren unsere Koffer?!

Zum Abschluss noch ein letzter Ärger: Unsere vermissten Koffer waren nicht auf den Azoren gelandet, sondern wurden nach Amsterdam geschickt.

Nach einigen Telefonaten war klar: Wir mussten sie nach unserer Rückkehr selbst in Amsterdam abholen!

 

 

Fazit – Ein chaotischer, aber unvergesslicher Trip!

Unser erster Angeltrip mit dem Flugzeug begann mit einer Katastrophe, wurde aber dank guter Spots und schöner Fänge doch noch ein voller Erfolg!

💡 Lessons learned:
Koffer nicht auf eigene Faust umsteigen lassen – lieber durchgehende Buchungen nehmen!
Auch im Atlantik sind die Wetterbedingungen unberechenbar – flexibel bleiben!
Vulkanseen sind Top-Spots für Barsche – unbedingt probieren!
Blaufische und Barracudas an Hafenmauern sind eine sichere Bank.
Gute Fische kommen, wenn das Wetter umschlägt – genau dann sollte man am Wasser sein!

Obwohl es anfangs wirklich zum Verzweifeln war, hat uns dieser Trip gezeigt: Es geht immer weiter – und am Ende kommt der große Fisch!

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