Angeln in Norwegen – Unser Trip nach Foldereid

Die Vorbereitung: Warum Norwegen?

 

Für unseren jährlichen Angeltrip haben mein Bruder und ich uns diesmal wieder für Norwegen entschieden. Hier hatten wir schon als Kinder mit unserem Vater geangelt und unzählige schöne Erinnerungen gesammelt. Damals sind wir mit einer größeren Gruppe und dem Auto gefahren – eine lange, aber lohnende Reise. Diesmal hatten wir jedoch nur eine Woche zur Verfügung, sodass eine Autofahrt mit vier Tagen Reisezeit nicht infrage kam. Also entschieden wir uns, nach Trondheim zu fliegen und von dort mit einem Mietwagen weiter in den Norden zu fahren.

Mithilfe von Google Maps suchten wir vielversprechende Angelstellen an der Küste aus. Unser Budget war begrenzt, und da Norwegen, vor allem im Norden, nicht gerade günstig ist, fiel unsere Wahl auf eine einfache Holzhütte auf einem kleinen Campingplatz nahe Foldereid. Die Unterkunft war spartanisch – zwei Betten, ein Tisch, ein Kochfeld – aber perfekt für unser Vorhaben: Angeln in unberührter Natur.

Anreise mit Hindernissen – Mietwagen-Chaos in Trondheim

 

Unsere Reise begann mit einem Flug von Eindhoven nach Trondheim, den wir dank günstiger Tickets entspannt genießen konnten. Nach der Landung stieg die Vorfreude aufs Angeln ins Unermessliche – doch dann der Schock:

An der Mietwagenstation erwartete uns eine unschöne Überraschung. Unsere Buchung existierte nicht! Nach mehrfachem Telefonieren und Kontrollieren der Unterlagen stellten wir fest: Wir hatten den Mietwagen versehentlich für Oktober statt für Juni gebucht. Ein absoluter Anfängerfehler – und alle günstigen Fahrzeuge waren bereits vergriffen.

Als die Mietwagenstation schließlich öffnete, blieb uns nur eine Option: Ein Toyota Elektro-SUV für satte 1.400 Euro die Woche! Eine bittere Pille, aber ohne Auto waren wir aufgeschmissen. Also ließen wir die Kreditkarten glühen und machten uns auf den Weg in den Norden. Die traumhafte Landschaft Norwegens – dichte Wälder, kristallklare Flüsse und sogar ein Elch in einem Flussbett – ließ unseren Ärger schnell verfliegen.

 

Erste Angelversuche: Makrelenfieber am Fjord

 

Unsere kleine Holzhütte lag direkt am Fjord, fernab von jeglichem Trubel. Kaum angekommen, warfen wir das Gepäck in die Ecke, schnappten unsere leichten Angelruten (bis 20g Wurfgewicht) und eilten zum Wasser.

Schon nach wenigen Würfen gab es Action! Makrelen in beachtlicher Größe bissen aggressiv auf unsere kleinen Wobbler. An den ultraleichten Ruten machten die kräftigen Fische einen riesigen Spaß, fast wie kleine Bonitos! Zusätzlich fingen wir ein paar mittlere Seelachse – genug für ein perfektes Abendessen.

Am Lagerfeuer, mit frisch gegrilltem Fisch und einem eiskalten Bier, ließen wir den ersten Tag entspannt ausklingen.

Jagen nach den besseren Fischen – Seelachse am steilen Ufer

 

Am nächsten Morgen wollten wir es genauer wissen und fuhren mit dem Mietwagen zu einer vielversprechenden Küstenstelle mit steilen, felsigen Kanten. Hier kamen unsere mittelschweren Ruten (bis 40g Wurfgewicht) zum Einsatz, bestückt mit Gummifischen und schweren Jigs.

Es dauerte nicht lange, bis sich die ersten Seelachse zwischen 60 und 70 cm auf unsere Köder stürzten. Besonders gut funktionierten unsere Kajig Slim Fins in den Farben Dark Pumpkin und Redfire. Das klare Wasser und die starken Strömungen machten das Angeln spannend, und die Seelachse kämpften hart.

Obwohl wir viele schöne Fische fingen, fehlte uns noch der richtig große Fang. Also beschlossen wir, am nächsten Tag ein kleines Boot zu mieten und unser Glück auf offenerem Wasser zu versuchen.

Mit dem Boot auf dem Fjord – heiße Temperaturen und heiße Drills

 

Für 40 Euro pro Tag bekamen wir ein kleines, aber robustes Boot – leider ohne Echolot. Dennoch wollten wir es wagen und fuhren verschiedene Kanten entlang des Bindalsfjords an.

Das Wetter überraschte uns: Statt der üblichen 15–18 Grad kletterte das Thermometer auf fast 30 Grad! Wir legten schnell unsere Jacken ab und schwitzten in der Mittagshitze.

Anglerisch war der Tag dennoch erfolgreich: Wir konnten viele mittelgroße Seelachse um die 60 cm vom Boot aus fangen. Zwar blieben die kapitalen Fische noch aus, aber das Adrenalin und die atemberaubende Landschaft entschädigten für alles.

Morgens kalt, mittags heiß, abends kühl - alles dabei

Das Highlight – Großfisch in der Strömung

 

Unser bestes Angelerlebnis hatten wir an einer besonderen Stelle, wo ein schmaler Fjord zwischen zwei Landmassen verlief. Bei Ebbe und Flut entwickelte sich hier eine starke Strömung, die Futterfische und Raubfische anlockte.

Einheimische Angler verrieten uns, dass hier mit etwas Glück echte Brocken zu fangen seien. Also rüsteten wir auf:

  • Schwere Ruten (60–70g Wurfgewicht)
  • Große Jigs und Speed Jigs

Nach wenigen Würfen war es soweit: Ein harter Einschlag, die Rolle kreischte, die Schnur wurde von der Bremse gezogen! Adrenalin pur! Ich kämpfte mit aller Kraft gegen den Fisch und nach einem spannenden Drill erschien er an der Oberfläche: Ein kapitaler Seelachs!

Nach ein paar schnellen Fotos ließen wir den Fisch zurück in die Freiheit – ein unglaubliches Gefühl. Ein perfekter Abschluss unseres Trips.

Wildtiere, Wanderungen und der letzte Angeltag

 

Zwischen den Angeltrips erkundeten wir die Umgebung und konnten Elche, Adler, Rentiere und sogar Marder beobachten. Ein besonderes Erlebnis war eine Wanderung zu einem kleinen Bergsee, wo wir mit leichten Reiseruten winzige Forellen fingen – ein wunderschönes Abenteuer mitten in der Wildnis.

Am letzten Tag angelten wir noch einmal am Hafen von Trondheim. Hier fingen wir zum Abschluss einige schöne Dorsche, darunter ein 70er Exemplar. Ein perfektes Ende für eine fantastische Reise!

Fazit: Norwegen, wir kommen wieder!

 

Für uns steht fest: Das war nicht unser letzter Trip nach Norwegen! Die unglaubliche Natur, die beeindruckende Fischvielfalt und die unvergesslichen Drills haben uns endgültig süchtig gemacht.

Beim nächsten Mal möchten wir noch weiter nördlich fahren oder vielleicht die Lofoten erkunden, um die ganz großen Fische ins Visier zu nehmen. Aber auch dieser Trip hat gezeigt: Norwegen ist ein Paradies für Angler!

Tipp für andere Angler:

 

Falls du selbst einen Angeltrip nach Norwegen planst, hier unsere Top-Tipps:
✅ Rechtzeitig den Mietwagen buchen – und das richtige Datum wählen! 😅
✅ Leichte, mittlere und schwere Ruten mitnehmen – die Vielfalt der Fische verlangt Flexibilität.
✅ Slim Fins und Speed Jigs sind Pflicht – besonders auffällige Farben funktionieren super.
✅ Campinghütten sind eine günstige und naturverbundene Alternative zu teuren Unterkünften.
✅ Immer auf das Wetter achten – Norwegen kann von eiskalt bis tropisch alles bieten!

 

 

Die besten Angelstellen vom Ufer aus – Unsere Erfahrungen

 

Wer in Norwegen vom Ufer aus angeln möchte, sollte sich die Beschaffenheit der Küste genau anschauen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass steile Küsten mit schroff abfallenden Felswänden die besten Spots für das Uferangeln sind. Warum? Weil das Gelände unter Wasser meist genauso aussieht wie über Wasser – steile Felsen bedeuten oft einen schnellen Tiefenabfall ins Meer.

 

 

Wie findet man die besten Uferstellen?

 

Hohe Klippen und steil ins Wasser abfallende Felswände
– Je steiler das Gelände, desto schneller fällt auch das Wasser in die Tiefe ab. Hier stehen oft größere Fische direkt am Rand.

Satellitenbilder auf Google Maps nutzen
– In der Satellitenansicht erkennt man die Wassertiefen gut. Dunkelblaues Wasser deutet auf große Tiefen hin, während hellere Bereiche flach sind.
– Sucht nach Stellen, wo das Wasser direkt am Ufer tief ist – das sind oft Top-Spots.

Bereiche mit starker Strömung (Tidenflüsse und Engstellen)
– Besonders spannend sind sogenannte Tidenflüsse, also Engstellen zwischen zwei Landmassen, wo das Wasser mit der Ebbe und Flut hineingedrückt oder herausgesogen wird.
– Durch die starke Strömung sind hier viele Futterfische unterwegs – und das lockt die Räuber an!
Hier konnten wir unsere größten Fische fangen!

Fjordmündungen und Buchten mit tiefem Zugang
– Manche Fjorde haben tiefe Zuflüsse oder Engstellen, in denen das Wasser in Bewegung bleibt. Diese Übergangszonen sind oft voller Fisch.

Steinige Ufer mit Struktur
– Stellen mit großen Felsen und Gesteinsbrocken sind ebenfalls super, weil sie Unterstände für Fische bieten.

Falls du in Norwegen vom Ufer aus auf Dorsch, Seelachs oder Makrele fischen willst, solltest du diese Kriterien beachten. Die besten Fänge hatten wir an Orten, die tiefes Wasser direkt am Ufer boten und/oder eine starke Strömung hatten.

 

 

Unser Fazit: Wer sich die Umgebung genau anschaut, Google Maps zur Hilfe nimmt und an den richtigen Stellen angelt, hat beste Chancen auf große Fische – auch ohne Boot! 🎣🔥

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